Tag 0, 23.08.2002 Anreise (Herford - Marina Minde) |
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Alle Sachen gepackt, nichts vergessen? Dann kann es ja los gehen. Wir starten unseren Törn um 0530 Uhr (24.08.2002) an der Autobahnauffahrt "Herford Ost" und haben jetzt erst einmal eine lange Fahrt mit dem Auto vor uns. WIR, das sind dieses mal Christian M. (K.Leu.), Christian T., Christian S. (LI), Björn und Wieland. Ich bin schon gespannt was der morgige Tag alles so bring. Als erstes steht die Bootsübernahme auf dem Plan. Parallel dazu wird von der übrigen Besatzung die Verpflegungsübername erledigt. Alles andere wird sich zeigen. Ab jetzt werden wir jeden Abend hier einen kurzen Tagesbericht einstellen. Ahoi, bis morgen Abend. Schöfi! |
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Wind: 2bft, Welle: 0m, Wetter: bewölkt 20°, Ø Kurs: 5°, Strecke: 234nmi, Zeit: 4,5h, Ø Geschw.: 52 Knots | |
Tag 1, 24.08.2002 Marina Minde - Mommark (zu den Bildern) (Karte [ 1 ]) |
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1030 Uhr haben wir die Marina Minde erreicht und gleich
mit der Bootsübernahme begonnen. Die hat bis 1200 gedauert. Zeitgleich waren Björn und Wieland im ALDI einkaufen. Um 1245 kamen sie mit einem 50 EUR Loch, von vorher 250 EUR, in unserer Bordkasse. Nach dem wir alles eingeladen haben sind wir dann um 1345 Richtung Mommark ausgelaufen. Nach dem die Segel gesetzt waren und wir schon einige Seemeilen zurückgelegt hatten, hat Wieland bei einem Wendemanöver seine Armbanduhr dem Meeresgott Neptun geopfert. Dann kannn jetzt ja nichts mehr schief gehen :-) In Mommark angekommen haben wir dann nach Kontakt mit einem niederen Wasserfahrzeug unsere endgültige Parkposition erreicht. Jetzt gibt es erst mal Chili-Con-Carne (wenn wir die Gasflsche angeschlossen bekommen). Sonst müssen wir mit knurrendem Magen in die Kojen wandern. Habe gerade vom Smutje vernommen, dass der Gasherd jetzt funktioniert... |
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Wind: 5-6bft, Welle: 1,50m, Wetter: bewölkt 24°, Ø Kurs: 60°, Strecke: 41,2nmi, Zeit: 6h, Ø Geschw.: 5,7 Knots | |
Tag 2, 25.08.2002 Mommark - Svendbørg (zu den Bildern) (Karte [ 1 ] - [ 2 ]) |
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Nach einer ruhigen Nacht im Windschatten eines Fischkutters
haben wir nach fürstlichem Frühstück um 1115 den Hafen verlassen. Bei sonnigem Wetter und einer anfänglich leichten Brise starteten wir die Überfahrt nach Fynen. Zum Glück frischte der Wind dann auf und wir konnten die Überfahrt mit vollen Segeln und einem Topspeed von 8,4 Knoten in Angriff nehmen. Bei kaum Wellengang und sonnigem Wetter konnte das ein oder andere Sonnenbad genossen werden. Nach hervorragend geglücktem Anlegemanöver um 1645 fiel der Anleger dann etwas reichhaltiger aus :-) Zum Abendessen gibt es Nudeln mit einer Hackfleisch-Paprika-Zwiebelsoße. Da morgen ausgeschlafen werden kann (eine Nachtfahrt ist eingeplant), kann am Abend noch ein wenig gefeiert werden. Vorher muß jedoch noch jemand in den Mast, da die Dampferlaterne repariert werden muß. |
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Wind: 2-3bft, Welle: 0,50m, Wetter: sonnig 25°, Ø Kurs: 90°, Strecke: 32,1nmi, Zeit: 5,5h, Ø Geschw.: 5,8Knots | |
Tag 3, 26.08.2002 Svendbørg - Nyborg (zu den Bildern) (Karte [ 1 ] - [ 2 ]) |
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Der heutige Tag begann sehr sonnig und nach einem guten Frühstück
haben wir erst einmal den Ort erkundet. Zum Mittag gab es frischen, fritierten Fisch und gegen 1500 wollten wir unsere Überfahrt nach Fredericia in Angriff nehmen. Das wären dann ca. 80 Seemeilen geworden und wir hätten dafür so ca. 16 Stunden gebraucht. Wir fuhren im Sonnenschein um 1515 los und waren frohen Mutes. Doch kurz vor der großen Belt Brücke, so gegen 1730, fing es an zu regnen und ein leiser Donner war zu vernehmen. Dieser entwickelte sich zu einem Gewitter das langsam näher kam. Uns kamen zahlreiche Delphine entgegen, was nichts Gutes verhieß. Als der Regen und das Gewitter immer stärker wurden entschloßen wir uns um 1920 Nyborg als Schutzhaven aufzusuchen. Dort machten wir dann auch um 2015 fest. Nachdem wir aus den nassen Klamotten herausgeschlüpft waren und die heiße Suppe gelöffelt war, beschlossen wir den Abend mit einem kalten Bier. |
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Wind: 0bft, Welle: 0m, Wetter: sonnig 26°, Ø Kurs: 15°, Strecke: 33,5nmi, Zeit: 5h, Ø Geschw.: 6,7Knots | |
Tag 4, 27.08.2002 Nyborg - Fredericia (zu den Bildern) (Karte [ 1 ] - [ 2 ] - [ 3 ]) |
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Der heutige Seetag wird wohl der längste dieser Reise sein. Wir verlassen das feste Land um 0656 in der Früh! Es folgt ein reichhaltiges Frühstück - aber diesmal auf hoher See und 7 Knoten. Achtung Welle: in der rechten Hand der Käse und mit der Linken darauf achten, daß das Rührei auf dem Brötchen bleibt. Soweit, so gut. Doch was kommt jetzt? Eine große Herausforderung für unseren Skipper: die "Große Belt-Brücke" Kritische Blicke zur Spitze unseres Maßtes verheißen nichts Gutes. Auch wenn die Brücke nicht eine der Kleinsten ist: Kommen wir darunter unbeschadet her??? Wir lassen es auf einen Versuch ankommen. Immer näher rückt dieses Ungetüm, noch ein paar Meter noch und dann wird sich zeigen ob es klappt... Glück gehabt! Ein Bierdeckel hätte bestimmt noch darunter gepaßt, viel mehr jedoch nicht :-O Es folgt ein schöne Passage mit Windstärken von bis zu 5 Beafort bei schönstem Sonnenschein, wir machen gute Fahrt. Nach drei Stunden: was ist das? Sonne weg, Wind läßt nach? Wer hat denn da gestern seinen Teller nicht aufgegessen? Es hilft nichts, wir werden unseren alten Kollegen Diesel bemühen müssen, der nach dem Drücken des Starterknopfes auf brav seinen Dienst tut. Zur Windstille gesellt sich dann auch noch ein wenig Regen - Gewitter bleibt zum Gück aus, so das wir unsere Fahrt heute ohne Unterbrechung fortsetzen können. Und siehe da: nach weiteren 2 Stunden lacht auch wieder die Sonne. Regensachen aus und wieder ab in die kurze Hose. Und so soll es bis zum Hafen in Fredericia auch bleiben. Nach weit über 60 Meilen laufen wir in der Partnerstadt von Herford ein, wobei wir zunächst Schwierigkeiten haben, einen geeignetten Liegeplatz zu finden. Doch auch das meisten wir. Sektflasche her und erstmal einen ordendtlichen Anleger getrunken... Nach kurzer Verschnaufpause machen wir uns an die Zubereitung des Abendbrotes. Während der Überfahrt haben wir schon fleißig Kartoffeln geschält und geviertel, so ist der Rest nur noch ein Klacks. Salat zubereitet Würstchen in die Pfanne und fertig ist das schmackhafte Mahl incl. Rotwein, hehe... Mittlerweile haben wir uns eine verdiente Duschen gegönnt und gehen zum gemütlichen Teil des Abend über. Möchtet Ihr auch einen Schluck leckeren Sekt? Prost! Morgen werden wir einen kleinen Abstechen in die City machen, bevor wir aufbrechen. Davon berichten wir euch morgen, ok? Gute Nacht und Schiff ahoi... Euer Wieland und der Rest der Crew! |
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Wind: 3-5bft, Welle: 0,5m, Wetter: wolkig 25°, Ø Kurs: 345°+245°, Strecke: 71,2nmi, Zeit: 10h, Ø Geschw.: 7,1Knots | |
Tag 5, 28.08.2002 Fredericia - Arøsund (zu den Bildern) (Karte [ 1 ] - [ 2 ]) |
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Für heute ist nur ein kurzer Törn geplant. Nach einem erfolglosen Brötschen-Such-Marsch
gibt es zur Stärkung nur Müsli und trockenen Toast. Danach wird Herr Wildner auf der Hafenmole
zu einem Fototermin abgesetzt und nach ein paar Schnappschüssen vom Schiff wieder an Bord genommen.
Um 1300 haben wir den Hafen verlassen und nehmen Kurs auf den Fænø-Sund.
Um 1430 machen wir an einer Ankerboje fest und widmen uns den Badefreuden in der 18.3° warmen Ostsee (tausend Quallen können nicht irren...) Der Grossbaum wird flux zum Katapult umfunktioniert und schleudert uns in das feuchte Element. Huuii - wat'n Spass.... Nachdem alle wieder getrocknet sind, nehmen wir um 1600 wieder Kurs auf unser Ziel Arøsund. Unterwegs treffen wir auf eine kleine Gruppe Tümmler, die ein Stück unsere Fahrt begleiten und sich dann Richtung 350° verabschieden. Auf dem letzten Stück frischt der Wind noch einmal auf und hart am Wind geht es mit 8.5 Knoten Richtung Hafen. Dort machen wir um 1750 fest. Nach einem feudalen Abendessen (Nudeln mit Sosse) die Wieland auf dem Achterdeck verteilt und einem atemberaubenden Sonnenuntergang lassen wir den Abend bei einem Becher Wein ausklingen. |
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Wind: 0-1bft, Welle: 0m, Wetter: sonnig 26°, Ø Kurs: 170°, Strecke: 29,3nmi, Zeit: 4,20h, Ø Geschw.: 7,0Knots | |
Tag 6, 29.08.2002 Arøsund - Sønderborg (zu den Bildern) (Karte [ 1 ] - [ 2 ]) |
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Ach du Scheiße, wieder kein Wind! Müssen wir wieder einen Badetag einlegen? Heute morgen (12,15) nach gesundem Ausschlafen,reichhaltigem Frühstück mit Rührei und Speck (selbst Brötchen gabs wieder) und den letzten Blick von der schönen Havenkonterin im Sinn legten wir ab. Die Badehose hatte die halbe Crew schon angelegt, weil wir uns aufgrund des schwachen Windes auf einen weiteren Badetag freuten. Wir starteten also mit Motor und hörten uns einen verzwiefelten Hilferuf auf Kanal 16 an. Die "Freiheit" hatte sich festgefahren. (das Boot von 6,4 m wollte einen Rettungskreuzer anfordern, wurde dann zu kleinen Schlepper überredet und befreite sich nach einer halben Stunde selber). Es kam langsam eine frische Brise auf; wir setzten die Segel. Ich nahm mein Buch und vertiefte mich in das Vierte Kapitel. Als man plötzlich durch den Funk hörte mayday mayday mayday!!! Der Skipper sprang wahghalsig unter Deck. Ich schaute von meiem Buch auf. Ein Hubschrauber näherte sich uns aus der Ferne tief überm Wasser fliegend, flog an uns vorbei in eine Bucht. Alle um uns segelnden Jachten nahmen den Kurs in die Bucht auf. Wir waren zu weit weg, da wir den Dänischen Maydayruf nicht richtig verstehen konnten konnten wir auch nicht den richtigen Schaulustrigen-Kurs einschlagen und ließen die Unfallstelle, was auch immer dort pasiert sein sollte, links äh ich meine backboard neben uns liegen. Weiter guter Wind, die Badehose immer noch nicht genutzt (Ich ärgerte mich langsam), blieben wir auf Kurs. Dann flaute der Wind doch ab. Aber an Baden war nicht zu denken, denn wir mussten zeitig an der Hebebrücke in Sonderborg sein, um dort keine zu lange Wartezeit zu riskieren und rechtzeitig im Hafen zu sein. So ging es weiter mal mit mehr Wind, mal mit weniger Wind, mal mit mal ohne Motor. Einer stellte sich immer öfter ans Heck und erleichterte sich ein wenig Flüssigkeit. War es ein Zeichen von Nervosität oder wurde seine Blase nur immer schwächer???! Wir erreichten pünktlich 18,10 Uhr die Hebebrücke, welche sich um 18,15 Uhr öffnete. Noch ein kleiner Spurt zum Hafen, einen Liegeplatz gesucht, meistergültig um 18,50 Uhr festgemacht und auf den gelungenen Tag eine Flasche Sekt geleert. Meine Badehose trage ich immer noch und werde sie wohl heute nicht mehr benutzen, denn am Hafen prangt ein großes Schild: Baden verboten! Bis die Tage Christian kleiner Nachtrag: 21,40 Uhr Herr Willdner bekommt einen Paranußschock! 21,55 Uhr wir weden doch auf den letzten Abend keine Abmahnung wegen überhöhter Lautstärke bekommen??? zur Zeit Party bei 54° 54,00'N und 009° 47,6'E | |
Wind: 2-3bft, Welle: 0,5m, Wetter: sonnig 25°, Ø Kurs: 190°, Strecke: 36,7nmi, Zeit: 6,50h, Ø Geschw.: 5,65Knots | |
Tag 7, 30.08.2002 Sønderborg - Marina Minde (Karte [ 1 ]) |
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Letzter Tag auf See. Heute müssen wir unser Boot wieder abgeben - Schnief :'-( Nach der letzten Nacht geht es einigen Crewmitgliedern mehr schlecht als recht und es wird auch ein Eimer benötigt. Um unser Boot herum bilden sich immer wieder kleine Grüppchen, es wird getuschelt. Anscheinend war es letzte Nacht doch außerhalb des Bootes etwas lauter gewesen als wir angenommen hatten. Na egal, muß auch mal sein. Nach dem alle um uns liegenden Jachten den Hafen verlassen haben brechen wir auch auf. Es war schon gut, dass schon alle anderen Boote weg waren, denn unser Skipper benötigte doch ein paar Züge mehr um aus unserer Parklücke heraus zu kommen. Da alle noch ziemlich angeschlagen sind segeln wir nur ein kurzes Stück mit halben Wind. Als der Kurs dann ungünstiger wurde schmissen wir den Motor an um nach Marina Minde zu brausen (was zur Folge hatte das der Kapitän zum Nachtanken im Hafen 5 mal den Weg zur Tankstelle machen mußte, tja, gehen halt nur 10 Liter in so einen Reservekanister rein!). Das war um 1500. Als dann das Boot endlich abgenommen war, so um 1715, machten wir uns gen Heimat auf. Noch ein letzter Blick auf die See... Tschuß, bis zum nächsten Mal! | |
Wind: 3-4bft, Welle: 0,5m, Wetter: sonnig 23°, Ø Kurs: 235°, Strecke: 13,4nmi, Zeit: 2,50h, Ø Geschw.: 5,36Knots | |